Alltag – Dezember 2020

Dem Bargeld an die Wäsche

Was verbindet den Ahauser Matthias Weddeling mit Al Capone? Richtig, beide sind ins Wäscherei-Business eingestiegen und wollten Bargeld loswerden. Ganz anders als im Chicago der 1920er Jahre braucht es bei der Waschanlage an der Aral-Tankstelle in der Digitalstadt dafür allerdings nur einen simplen QR-Code.


 

 

Alltag – Dezember 2020

Dem Bargeld an die Wäsche

Ganz anders als bei Al Capone sind die Waschsalons von Matthias Weddeling ganz und gar blitzsaubere Geschäfte. Statt Geld werden hier die Fahrzeuge von hunderten Stammkunden gewaschen. Und das jetzt immer öfter vollkommen bargeldlos: Dank eines simplen QR-Codes.

Wer heute bei Matthias Weddeling vom Autowaschcenter Terbrack vorfährt, der hantiert nicht mit Geld am runtergekurbelten Autofenster rum, sondern zielt locker auf den riesigen QR-Code, um seine Wäsche auszuwählen und auch gleich zu bezahlen. Das bringt nicht nur dem Betreiber jede Menge Vorteile, sondern trifft auch voll den Nerv seiner Kunden.


Bargeld loswerden wie die Profis

Um sich vom ganzen Bargeld zu befreien, hat sich die Mafia um Capone damals gleich eine ganze Kette von Waschsalons gekauft¹. Matthias Weddeling brauchte hingegen nur ein einziges Schild in die Einfahrt seiner Waschstraße stellen. Wer sein Auto waschen lassen und dabei auf Bargeld verzichten möchte, scannt dazu im Vorbeifahren einfach den QR Code auf dem Schild, wählt an seinem Smartphone das bevorzugte Waschprogramm und zahlt dann online² mit einem der vielen Zahlungsmittel, die einem dabei zur Wahl stehen: PayPal, Lastschrift oder auch direkt mit dem Ahaus Gutschein. 


Sieht nicht aus wie Scarface, weiß aber, wie man Bargeld verschwinden lässt: Matthias Weddeling

Nur weil die Zahlung digital ist, heißt das noch lange nicht, dass plötzlich kein Mensch mehr gebraucht wird. Es dient der Erleichterung – für Kunden und Mitarbeiter. Schließlich sind die Bezeichnungen für Waschangebote auch so ziemlich selbsterklärend – ausführliche Beratungsgespräche braucht es nicht. Die Autos werden allerdings immer vorher einmal grob eingeseift und man hat trotzdem ein Auge darauf, dass auch nur geeignete Autos in die Anlage fahren. 

Rundum-Service gibt's immer noch – allerdings muss man jetzt nicht mal mehr das Fenster runter fahren


Die La Cosa Nostra wäre heute ziemlich neidisch auf die Ahauser Machart. Denn man hätte sich damals nicht nur eine ganze Menge händischer Arbeit vom Hals gehalten, sondern vor allem noch ganz andere, spannende Dinge machen können. Im Autowaschcenter können durch die direkte, digitale Verbindung Kunden direkt im Nachhinein erreicht werden. Oder künftig eine KI einrichten, die Kennzeichen der Stammkunden erkennt und ihnen direkt die übliche Wäsche bucht.

Über die Textile Autowaschanlage Terbrack

 

 

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