Stadt – November 2020

Lockdown, Shutdown, Game On!

„Kontakte auf ein Minimum reduzieren“  – Der erneute Lockdown vieler Einrichtungen verstärkt nicht nur den „November Blues“ bei den Menschen: Er schwächt auch die Gemeinschaft einer ganzen Stadt. Wie man es schafft, dass sich die Bürger trotz Pandemie Tag für Tag um 20:40 Uhr verabreden, um gemeinsam Spaß zu haben, erlebt man im westfälischen Ahaus. 


 

 

Digital Bedtime Story – November 2020 

Lockdown, Shutdown, Game On!

Kalt, nass, dunkel – und macht einsam: Für viele Menschen war der November schon immer der schwierigste Monat des Jahres. Auch wenn das kuschelige Heim lockt – das Gemeinschaftsgefühl auf der Strecke. Und das wird gerade jetzt so sehr gebraucht wie nie! 

Sie gelten als brandgefährlich: Um die Infektionsgefahr zu reduzieren, sind Veranstaltungen auf unbestimmte Zeit verboten! Claudia Platte und ihre Kollegen der Ahaus Marketing  und Touristik GmbH, kurz AMT, bringen die Menschen der 40.000 Einwohner-Stadt dennoch täglich zusammen. Unter strengster Einhaltung der Hygiene-Regeln, versteht sich.


Das ganze Leben ist ein Quiz

Claudia Platte macht sich den Spieltrieb der Menschen zu nutze, um sie in ihrer Stadt zusammenzubringen. Und das funktioniert: Fast 14.000 Menschen, also ein Drittel aller Ahauser kennen und lieben „Das Große Stadtquiz“! Viele von Ihnen spielen gleich mehrmals pro Woche auf ihrem Smartphone mit.

Täglich um Punkt 20:40 Uhr geht es um die Beantwortung von zehn Fragen aus den verschiedensten Bereichen, teilweise auch mit direktem Ortsbezug. „Gerade die Fragen rund um die Geschehnisse in Ahaus machen das Spiel interessant und sorgen für eine besondere Verbindung der Menschen zu ihrer Heimatstadt“, so die 48jährige Chefin von AMT. „Und die Mitspieler erfahren noch etwas Neues über Ahaus. Wir zeigen ja nicht nur die richtige Antwort, sondern vermitteln dabei auch Informationen zum Hintergrund.“


Gegen sie sehen ihre Kollegen Günther Jauch und Jörg Pilawa nicht nur alt aus: Claudia Platte (l.) und Silvana Terdues von AMT

Am Ende finden sich die Mitspieler in einer zentralen Rangliste, über die auch Freunde und Bekannte gefiltert werden können. „Beim Stadtquiz spielen nicht Karo72 und Goldjunge23, sondern Karola Voß und Mathias Engels“, erklärt Karola Voß, seit 2015 die Bürgermeisterin der Stadt. Tatsächlich liest sich die Tabelle wie damals das Ahauser Telefonbuch. „Ich habe mich zuerst gewundert, wie selbstverständlich da jeder mit seinem eigenen Namen mitmacht. Aber tatsächlich ist es gerade das, was es ausmacht. Das Gespräch über das Abschneiden am Vortag ist nicht selten der Beginn einer morgendlichen Unterhaltung in Ahaus.“

Für Ratefüchse eine knifflige Aufgabe, für Marketeers ein Traum: Als Frage verpackt kommen Botschaften besonders gut an.


Wirtschaftsförderung auf Speed 

Was für tausende Menschen „nur“ ein Spiel ist, ist für die Unternehmen der Stadt viel mehr: Nämlich das Instrument zur Stärkung der heimischen Wirtschaft. Das Stadtquiz funktioniert als Werbeplattform, über die lokale Gewerbetreibende ihre Kunden erreichen. Ohne Streuverluste. Ohne aufdringliche Assoziation.

„Wir sind sehr stark regional aufgestellt, unser breites Angebot richtet sich an praktisch alle Menschen im Nahbereich. Deshalb ist uns wichtig, dass wir sehr fokussiert werben können und kein Geld zum Fenster raus werfen“, so Herbert Sandberg, Geschäftsführer von „Intersport“ in Ahaus. „Beim Stadtquiz kommt das Geld , das wir ausgeben, auch direkt wieder rein.“


Das Quiz ist unser bestes Mittel, um dem Online-Handel entgegentreten zu können. 

Claudia Platte, Geschäftsführerin


Tatsächlich spielen digitale Gutscheine die entscheidende Rolle beim Stadtquiz. Sie wurden bereits Anfang 2019 in Ahaus eingeführt und werden bereits von fast 200 Betrieben akzeptiert. Die besonderen Möglichkeiten, die gerade der digitale Gutschein bietet, kommen dem Stadtquiz in besonderer Weise zu Gute: Die gesamte Abwicklung erfolgt vollautomatisch ohne, dass irgendwer einen Handgriff tun muss. Je nach Sponsor landen pro Tag bis zu 300 Gutscheine in den digitalen „Wallets“ der Menschen. Sie sind meist nur 72 Stunden gültig und bringen die Menschen buchstäblich „sofort zum Handeln“. Für den Sponsor bringt das nicht nur sofort Frequenz, die den Umsatz steigert, sondern auch Transparenz: Die Echtzeitstatistiken zeigen ihm und anderen – die Daten sind öffentlich verfügbar – die Erfolgsquoten seiner Kampagne.      


Sieht andernorts wie die Konfrontation mit den Preisen der Online-Welt aus: In Ahaus zeigen die Kunden die gewonnenen Gutscheine, damit der Verkäufer sie entwerten kann.


Das Stadtquiz sorgt für eine Win-Win-Win-Situation: Die Menschen haben viel Spaß beim täglichen Quizzen, die lokalen Gewerbetreibende die perfekte Plattform um ihre Zielgruppen zu erreichen und die gesamte Stadt profitiert von der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. 

Weil das Operative digital läuft, können sich Claudia Platte und ihr Team vom AMT auf die Dinge konzentrieren, die ihnen am meisten Spaß machen: „Wir befeuern das Quiz mit Lokalfragen und begleiten die Werbekampagnen der Unternehmen.“ 

Die gesamte Plattform, auf der auch das Ahauser Stadtquiz basiert, setzt konsequent auf die Einbeziehung der „Crowd“. Die Mitspieler beteiligen sich auch mit eigenen Fragen daran, dass sich das Spiel immer weiterentwickelt. Die Teilnehmer im ebenfalls vollautomatisch organisierten „Stadtquiz-Club“ kümmern sich um die Bewertung der Fragen und Freigabe.

  

Über Ahaus Marketing und Touristik GmbH

  


Nächste Digital Bedtime Story:

Schnitzel-Anleihe

Buntstifte und Kuscheltiere? Das ist was für Banker! Christian Drebbers ist Gastwirt, lockt aber mit einem astreinen Finanzprodukt. Lesen